Ute Sonnleitner ist promovierte Historikerin, sie leitet das Bildungsreferat des ÖGB Steiermark und forscht zu den Themen Migrationen, Alltagskulturen und Unterhaltungsmedien, Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie deren wechselseitigen Verflechtungen.

Heft 7

Im Opernhaus: Zur Performanz von Macht

Januar 2017

ISSN 2191-253X

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Macht-Spiele – das „Fräulein Hartmann”, die „Tagespost” und die „nichtswürdige” Traviata

von Ute Sonnleitner

Zusammenfassung.

Ute Sonnleitner erkundet das Kräftespiel zwischen Bühne, Publikum, Schauspieler*innen, Medien und interessierter Öffentlichkeit um die in Graz erfolgreich wirkende Sängerin Nina Hartmann-Zottmayr. In der multiperspektivischen, dem historischen Vergleich verschriebenen Analyse von Zeitungsberichten und biographischen Notizen erweitert sich die Fläche des Spielfeldes weit über das Opernhaus hinaus. Sonnleitner zeigt die Handlungsräume und Grenzen der verschiedenen Akteure und der Akteurin, und erkennt die Intersektionen von geschlechtsspezifischen und nationalen/nationalistischen Machtdiskursen, die an Hartmanns Persona ausgetragen wurden; sie zeigt aber auch, wie sich die Sängerin selbst als Handelnde durch die Wahl ihrer Rollen ermächtigte.

 

 

Abstract.

Ute Sonnleitner explores the power-play between stage, audience, actors, media and interested public around the successful singer Nina Hartmann-Zottmayr in Graz. The multiperspective analysis, using a historical comparison
of newspaper reports and biographical notes, enlarges the playing field
far beyond the opera house. Sonnleitner shows the areas of action and boundaries of the various actors and the female actor, and she discloses the intersections of gender-specific and national/nationalist discourses of power, which have been carried out to Hartmann's persona. But it also shows how the singer empowers herself by the choice of her roles.